Lon­don is cal­ling — Stu­di­en­fahrt Lon­don September

Am Mon­tag, den 09.09.2019, tra­fen wir, das Bio­lo­gie­pro­fil des 13. Jahr­gangs, uns um 11:30 Uhr am Ham­burg Air­port.
Jeder Schü­ler und jede Schü­le­rin sowie die beglei­ten­den Lehr­kräf­te Frau Wald­ron und Herr Koçer tru­gen  den von uns zuvor ent­wor­fe­nen Pull­over anläss­lich der Stu­di­en­fahrt, was das Fin­den der Klas­se am gro­ßen Flug­ha­fen für unse­re Lehr­kräf­te deut­lich erleich­ter­te.
Da sich eine Schü­le­rin mit der Grö­ße ihres Hand­ge­päck­stücks ver­kal­ku­liert hat­te, muss­te sich unse­re Tuto­rin um eine sehr kost­spie­li­ge Nach­bu­chung für einen Kof­fer küm­mern, doch dank ihrer Über­zeu­gungs­kraft wur­de der Kof­fer tat­säch­lich kos­ten­los mit nach Lon­don geflogen.

In Lon­don Gat­wick ange­kom­men, ging es mit der Bahn ins Stadtin­ne­re. Durch Zufall fan­den wir uns an einer Aus­sichts­platt­form wie­der, wo wir vie­le Sehens­wür­dig­kei­ten in einem wun­der­vol­len Pan­ora­ma betrach­ten konn­ten. Zu Fuß mach­ten wir uns auf den Weg zu unse­rem Hos­tel, wel­ches sehr zen­tral  lag und bezo­gen unse­re Zim­mer.
Wir alle waren mehr als zufrie­den und sogar ziem­lich über­rascht, wie modern und viel­fäl­tig unser Hos­tel war. Ein breit­ge­fä­cher­tes Früh­stücks­an­ge­bot, eine Bar, vie­le ver­schie­de Beschäf­ti­gun­gen, wie z.B. Bil­li­ard, Tisch­ki­cker und sogar ein Karao­ke- und Quiz­abend waren im Paket enthalten.

Am Diens­tag ging es nach dem Früh­stück zum Tower of Lon­don, wel­cher direkt in der Nähe unse­res Hos­tels war. Dort sahen wir vie­le typi­sche Din­ge, wie z.B die „Queens Guards“ mit ihren roten Uni­for­men und den schwar­zen „Bears“ auf dem Kopf, sowie die eher sel­te­ner anzu­tref­fen­den „Bee­fea­ters“ (pen­sio­nier­te Vete­ra­nen), wel­che eine Rund­füh­rung über das Gelän­de sehr inter­es­sant und infor­ma­tiv gestal­te­ten. Im Tower of Lon­don beka­men wir die „Crown Jewels“ zu Gesicht und schau­ten uns die „Roy­al Armories“ an. Die­se beinhal­ten eine beein­dru­cken­de  mit­tel­al­ter­li­che Waf­fen­samm­lung, unter ande­rem auch die Rit­ter­rüs­tung des berühmt-berüch­tig­ten Königs Hen­ry VIII.  Auch eine klei­ne Wach­ab­lö­sung konn­ten wir mit­er­le­ben.
Gegen Nach­mit­tag waren wir bei den „Houses of Par­lia­ment“ und in Chi­na­town, wo wir lecker tra­di­tio­nell chi­ne­sisch essen konn­ten. Außer­dem hör­ten wir am Abend die ers­ten Kurz­re­fe­ra­te, wel­che wir zuvor vor­be­rei­tet hatten.

Der nächs­te Tag brach an. Gleich nach dem Früh­stück mach­ten wir uns auf den Weg mit einer prall gefüll­ten Lis­te vol­ler Aktio­nen und Sehens­wür­dig­kei­ten. Auf dem ers­ten Tages­ord­nungs­punkt stand der Besuch des „Glo­be Theat­re“. Bei einer inter­es­san­ten Rund­füh­rung erfuh­ren wir sehr viel über Wil­liam Shake­speares Leben und sei­ne Zeit als Schau­spie­ler und Thea­ter­be­sit­zer. Recht spon­tan ent­schied sich ein Teil der Grup­pe zusam­men mit Frau Wald­ron ein Thea­ter­stück anzu­schau­en, wäh­rend der ande­re Teil mit Herr Koçer Lon­don erkun­de­te.
Die Begeis­te­rung und Vor­freu­de war unse­rer Klas­sen­leh­re­rin anzu­se­hen und tat­säch­lich wur­den unse­re Erwar­tun­gen stark über­trof­fen. Das Zusam­men­spiel aus Gesang, Komö­die und aus­ge­fal­le­nen Kos­tü­men sowie gran­dio­ser Schau­spiel­kunst mach­te uns nach dem Thea­ter­stück fast sprach­los.
Wir waren begeis­tert und froh die­ses Erleb­nis mit unse­rer Klas­sen­leh­re­rin tei­len zu dür­fen.
Aber auch die ande­re Grup­pe erleb­te tol­le Din­ge, so hiel­ten zwei Schü­le­rin­nen eine tol­le Rede in der „Speaker‘s Cor­ner“ im Hyde Park. Außer­dem sah die Grup­pe ver­schie­dens­te Sehens­wür­dig­kei­ten, wie die West­mins­ter Abbey oder die St. Paul‘s Cathe­dral. Am Ende aßen wir zusam­men Piz­za und auch die­ser Abend wur­de gemein­sam mit unse­ren Refe­ra­ten beendet.

Der Don­ners­tag war eben­falls gut durch­ge­plant, und es stan­den vie­le Zie­le auf unse­rem Tages­plan. Frau Wald­ron lös­te ihr Ver­spre­chen ein, den „Buck­ing­ham Palace“ und die „St. Paul‘s Cath­re­dral“ mit den­je­ni­gen Schü­lern und Schü­le­rin­nen zu besich­ti­gen, die die­se Sehens­wür­dig­kei­ten auf­grund des tol­len Thea­ter­stücks vom Vor­tag nicht sehen konn­ten. Ein Besuch im „Bri­tish Muse­um“ folg­te. Hier ver­brach­ten wir Stun­den mit dem Beschau­en und Bestau­nen von Kunst und Kul­tur­gü­tern aus aller Welt. Es waren Expo­na­te aus Ägyp­ten, Grie­chen­land, Chi­na, Afri­ka und vie­le wei­te­re in der rie­si­gen Aus­stel­lung ent­hal­ten. Sogar der berühm­te „Roset­ta Stone“, mit dem die Ent­schlüs­se­lung von Hie­ro­gly­phen so gut wie nie zu vor mög­lich war, ist hier aus­ge­stellt. Wir sahen Mumi­en, Rüs­tun­gen von asia­ti­schen Kämp­fern, rie­si­ge grie­chi­sche und ägyp­ti­sche Sta­tu­en, wel­che teils meh­re­re Meter groß und meh­re­re Ton­nen schwer waren, sowie diver­se Schrift­stü­cke, Gemäl­de und Kunst­ge­gen­stän­de. In die­sem Muse­um spiel­te sogar ein Teil des Films „Nachts im Muse­um“.
Nach die­sem Aus­flug fuh­ren wir mit der „Tube“, der Lon­do­ner U‑Bahn, zum Cam­den Mar­ket, ein sehr facet­ten­rei­cher Markt, an dem klei­ne Sei­ten­lä­den direkt an gro­ße Mode­ge­schäf­te grenz­ten. Dort wur­de uns eben­falls ein rie­si­ges Ange­bot an Foods­to­res gebo­ten.
Als unse­re Shop­ping­tour been­det war, mach­ten wir uns auf den Weg zur letz­ten Akti­vi­tät für den Abend. Uns erwar­te­te eine schau­ri­ge Jack the Rip­per Tour, quer durchs nächt­li­che Lon­don. An den tat­säch­li­chen Mord­schau­plät­zen wur­den uns Details zu all den Mor­den, wel­che der berüch­tig­te Seri­en­kil­ler des 19. Jahr­hun­derts began­gen haben soll, gelie­fert.  Unser Gui­de ver­mit­tel­te dabei einen so authen­ti­schen Ein­druck, dass wir teil­wei­se das Gefühl hat­ten, wir befin­den uns im vik­to­ria­ni­schen Lon­don von vor ca. 130 Jah­ren. Die­sem letz­ten Abend unse­rer fan­tas­ti­schen Stu­di­en­fahrt lie­ßen wir erneut mit einer  über­aus lecke­ren Piz­za aus­klin­gen, denn die­se kann man in Lon­don sehr gut essen.

Frei­tag­mor­gen um 8:00 Uhr klin­gel­ten unse­re Wecker. Wir muss­ten uns bereit machen, um aus­zu­che­cken und pack­ten unse­re Sachen. Ein letz­tens Früh­stück gab es zum Glück noch, und wir mach­ten uns ent­spannt quer durch Lon­don auf den Weg zum Flug­ha­fen.
Am Lon­don Gat­wick Air­port ange­kom­men, konn­ten wir noch ein­mal letz­te Ein­käu­fe täti­genund uns aus­ru­hen. Um 18:40 Uhr betra­ten wir unse­ren Flie­ger und hoben Rich­tung Ham­burg ab.
Unse­re Rei­se soll­te noch ein letz­tes span­nen­des Ereig­nis lie­fern. Über dem Ham­burg Air­port wur­de uns die Lan­dung unter­sagt, da es ein Pro­blem im Secu­ri­ty Bereich gab. Uns war klar, wür­de das Pro­blem nicht bald beho­ben wer­den, wür­de es bedeu­ten, dass wir zum nächst­ge­le­ge­nen Flug­ha­fen – Bre­men — flie­gen müss­ten. Jedoch gab es zu unse­rem Erleich­tern recht schnell Ent­war­nung. Wir waren aber nicht empört über die Mög­lich­keit, die nächt­li­che, hel­ler­leuch­te­te Stadt Ham­burg noch eine klei­ne Wei­le von oben betrach­ten zu dür­fen.
Nach unse­rer Lan­dung trenn­ten sich unse­re Wege, jeden­falls bis zum nächs­ten Schul­tag. Aber jedem von uns war klar, dass die­se Rei­se so schnell nicht über­trof­fen wer­den kann, und wir sie wahr­schein­lich nie ver­ges­sen werden.

Lenn­art Pösch­ko, 13 b