Vom 06.10. bis zum 10.10. ging es für den 13. Jahrgang auf Studienfahrt nach Danzig.
Dabei handelte es sich um die letzte gemeinsame Klassenfahrt in unseren Reihen.
Begleitet wurden wir von unseren Tutorinnen Frau Käthner, Herrn Langkabel und zeitweise auch von unserem Busfahrer Achmed.
Die Abfahrt war am Montag um 8 Uhr hier in Trappenkamp. Nach 11 Stunden Busfahrt erreichten wir, trotz des Übersehens des ein oder anderen Stoppschilds, unser Ziel, das Novotel im Zentrum der Hansestadt Danzig. Obwohl wir ziemlich müde und erschöpft waren, haben wir uns abends schon einen ersten Eindruck der Stadtverschafft, die Euphorie, etwas Neues zu entdecken, war hier größer als unser Drang nach Erholung.
Am nächsten Tag, ausgeschlafen und nach einem stärkenden Frühstück im Hotel, ging es für uns zu einer Stadtführung rund um die Rechtstadt Danzig, das historische Zentrum der Stadt.
Wir lernten dabei viel: Zum Beispiel, dass Danzig im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, aber nach 1945 originalgetreu wiederaufgebaut wurde. Außerdem erfuhren wir, dass die Stadt früher durch den Handel mit Getreide, Bier und Bernstein sehr wohlhabend war. Besonders beeindruckt haben uns der Neptunbrunnen, ein Wahrzeichen Danzigs, das für die Verbundenheit mit dem Meer steht, und das Krantor, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Im Inneren bewegten einst Arbeiter zwei gewaltige Treträder, um schwere Lasten mit reiner Muskelkraft zu heben. Das Krantor erinnert heute nicht nur an die technische Erfindungskraft vergangener Zeiten, sondern auch an die harte Arbeit der Menschen, die Danzig zu einer reichen Handelsstadt gemacht haben.
Nach dieser Tour bekamen wir Freizeit, um die Stadt diesmal im Hellen zu erkunden. Zwischendurch hatten wir so gute Laune, dass wir zusammen mit unseren Lehrkräften ein TikTok gedreht haben. Gestärkt und voller neuer Eindrücke veranstalteten wir am Abend noch einen gemeinsamen Spieleabend.
Am Mittwoch ging es für uns in die Gedenkstätte des KZ Stutthof.
Es war das erste Konzentrationslager, das die Nationalsozialisten außerhalb des damaligen Deutschen Reichs errichteten. Vor Ort wurde uns das Ausmaß der Grausamkeiten bewusst, die dort geschahen, nicht alle von uns konnten das gut ertragen. Die Gedenkstätte erinnert heute an die Opfer und mahnt uns, die Geschichte nicht zu vergessen. Der Besuch in Stutthof hinterließ bei vielen von uns einen tiefen Eindruck.
Umso wichtiger war es, danach gemeinsam in der Danziger Innenstadt etwas Leichtigkeit zu erleben und einen, genauer gesagt sogar zwei Geburtstage zu feiern. Am Donnerstag stand ein weiterer wichtiger Programmpunkt auf dem Plan: der Besuch des Europäischen Solidarność-
Zentrums. Dieses erinnert an die Solidarność-Bewegung, die in den 1980er-Jahren in Danzig entstand. Die Mitglieder dieser Bewegung kämpften friedlich für Freiheit, Arbeiterrechte und Demokratie.
Das Zentrum erinnert mit seinem Denkmal und seiner Ausstellung an den Beginn des Endes des Kommunismus in Osteuropa.
Die Geschichte der Solidarność zeigt, dass politische Systeme nicht ewig bestehen, wenn Menschen den Mut finden, für ihre Rechte und eine demokratische Zukunft einzutreten.
Anschließend gingen wir gemeinsam in eine Food Hall, egal ob asiatisch, griechisch, polnisch oder italienisch, hier fand jeder etwas nach seinem Geschmack.
Nach der Stärkung teilten wir uns auf: Ein Großteil machte sich zurück in Richtung Stadt oder Hotel, während eine kleine Gruppe zusammen mit unseren Lehrkräften noch das Museum des Zweiten Weltkriegs besuchte.
Nach den vielen, unfassbaren Eindrücken trafen wir uns am Abend, nachdem die Koffer gepackt waren, noch einmal zu einem letzten Spieleabend.
Am Freitagmorgen begann schließlich die Rückfahrt. Unterwegs hatten wir alle noch einmal die Gelegenheit, die Studienfahrt Revue passieren zu lassen.
Es war mehr als nur eine Abschlussfahrt, es war der letzte gemeinsame Abschnitt einer Reise, die vor 13 Jahren im Klassenzimmer begann.
Danzig, mit seiner Mischung aus Geschichte, Meer und Moderne, wurde zum perfekten Ort für Erinnerungen, die bleiben.