Stu­di­en­fahrt nach Öster­reich – das Sport­pro­fil 12c auf der Piste

Am 25.02.2020 war es end­lich soweit – unse­re ein­wö­chi­ge Stu­di­en­fahrt in das Kleinwalsertal/ Öster­reich in Beglei­tung von Herrn Hagen-Peters und Frau Len­ge stand vor der Tür! Nicht nur für uns, son­dern auch für die Richard-Hall­mann-Schu­le soll­te die­se Ski-stu­di­en­fahrt eine Pre­mie­re sein.

 

Abfahrt!

Um 06:00 Uhr haben wir uns auch zur Freu­de eines ange­trun­ken Woh­nungs­lo­sen (Stich­wort: „Bril­le, mit dir redet kei­ner“) in Neu­müns­ter am Bahn­hof getrof­fen, um gemein­sam die Bahn nach Ham­burg zu neh­men und dort in den direk­ten Zug nach Oberst­dorf zu stei­gen. Nach knapp 10 Stun­den Zug­fahrt haben wir dann unser ers­tes Ziel erreicht – Oberst­dorf, den süd­lichs­ten Punkt Deutsch­lands! Von dort sind wir schon weni­ge Minu­ten spä­ter mit dem soge­nann­ten „Wal­ser­bus“ in das öster­rei­chi­sche Ört­chen „Hirschegg“ im Klein­wal­ser­tal gefah­ren, das nun für die nächs­ten Tage unser Zuhau­se war. Bang guck­ten wir auf die teils doch schon recht abge­tau­ten Hän­ge, wür­de die Schnee­men­ge für ein unge­trüb­tes Pis­ten­ver­gnü­gen reichen?

 

Kaum ange­kom­men ging es für uns auch schon direkt zum Ski­ver­leih. Nach­dem alle ihre Ski­er, Stö­cke, Hel­me und Schu­he zuge­teilt beka­men, ver­stau­ten wir die­se im nahe­lie­gen­den Depot und von dort aus gin­gen wir zu unse­rer Unter­kunft, der „Schwa­ben­hüt­te“. Der Weg dort­hin war für eini­ge von uns eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung, denn er war nicht nur lang, son­dern auch ziem­lich steil. (Immer die­se Ber­ge in den Alpen 😉 ) Der Gedan­ke, die­sen Berg (Habe ich schon erwähnt, dass er sehr sehr steil war?) jeden Tag nach dem Ski­lau­fen zu erklim­men, tat mir schon jetzt in den Bei­nen weh. Aber, wie sagt man so schön: „Sport­pro­fil, wir packen das!“ In der Hüt­te ange­kom­men wur­den wir lie­be­voll in Emp­fang genom­men, haben direkt unser lang­ersehn­tes Abend­essen gekos­tet und sind in unse­re Hüt­ten­zim­mer gefal­len. Das besag­te Abend­essen von Hüt­ten­wirt Wer­ner soll­te uns unser Gast­ge­ber­land Öster­reich an den nächs­ten Aben­den auch kuli­na­risch näher­brin­gen: Vom Wie­ner Schnit­zel über Gulasch bis hin zum Kai­ser­schmarrn – nichts für Kalo­ri­en­zä­her, aber lecker!

 

Auf­fi geht’s oder Pommes-Pizza

Wer sich nun denkt, Kurs­fahrt im Sport-Pro­fil ist Pony­hof, hat die Rech­nung ohne Frau Len­ge und Herrn Hagen-Peters gemacht. Der frü­he Ski­fah­rer fängt den Wurm! Statt aus­zu­schla­fen begann der Tag schon um 08:00 Uhr mit Kaf­fee und Sem­meln von Hüt­ten­wir­tin Bär­bel. Kur­ze Zeit spä­ter waren wir auch schon auf dem Weg zu unse­rer ers­ten Pis­te — „Die Kan­zel­wand­bahn“. Zum Glück hat­te ein Schnee­sturm das Klein­wal­ser­tal über Nacht in ein Win­ter-Won­der­land ver­wan­delt. Im „Piz­za­mo­dus“ (Ski wie ein Piz­za­stück vor­ne zusam­men­füh­ren, bes­ser bekannt als Schnee­pflug) ging es für uns die Neu­schnee-Pis­ten hin­ab und mit dem Anker­lift im Pom­messtil (Ski par­al­lel wie Pom­mes) wie­der hin­auf. Nach vie­len Stun­den Ski­un­ter­richt durch unse­re Lehr­kräf­te haben wir uns auf den Heim­weg gemacht und haben gemerkt, wie anspruchs­voll, rasant und spa­ßig die­se Sport­art über­haupt ist. Zwar waren wir zur Vor­be­rei­tung im „snow­do­me“ in Bispin­gen, aber Ski­fah­ren in den ech­ten Ber­gen ist dann doch etwas Ande­res! Frisch geduscht ging es für uns wie­der zum Abend­essen und für die meis­ten auch direkt ins Bett, denn die Anstren­gung des ers­ten Pis­ten­ta­ges hat sich bei uns,  abge­se­hen von den übli­chen Verdächtigen/ Yetis, doch ziem­lich bemerk­bar gemacht.

 

Sport ist Mord

Am zwei­ten Tag stell­ten wir fest, dass eine unse­rer Mit­schü­le­rIn­nen lei­der nicht mehr mit auf die Pis­te konn­te, da sie am Vor­tag so auf das Knie gefal­len war, dass es für sie lei­der ein Ski­ver­bot gab. Wäh­rend Lea in Beglei­tung von mir den Vor­mit­tag beim Arzt ver­brach­te, mach­te sich unse­re Klas­se auf den Weg zur nächst schwe­re­ren Pis­te: „Die Pasenn-Kom­bi­bahn“. Neben Ski­un­ter­richt in zwei Grup­pen, schön zu befah­re­nen blau­en Pis­ten und ste­tig stei­gen­dem Fahr­kön­nen, erwar­te­te uns direkt an der Pis­te ein klei­nes gemüt­li­ches Café, in dem wir uns in der Mit­tags­pau­se erho­len konn­ten. Lei­der kam es an die­sem Tag zu einer zwei­ten und letz­ten Ver­let­zung, auf­grund derer Mer­le lei­der ver­früht die Heim­rei­se antre­ten musste.

 

The­ra­pie

Den dar­auf­fol­gen­den Tag ging es für uns erneut an die Pis­ten der Heu­berg-Are­na. Dort teil­ten wir uns nach Fahr­kön­nen in ver­schie­de­ne Grup­pen auf. Die­ses Mal hieß es für uns, die wir mitt­ler­wei­le immer siche­rer Ski fuh­ren, „Freie Fahrt vor­aus“, denn jeder und jede konn­te in einem begrenz­ten Gebiet so fah­ren, wie es ihm bzw. ihr sel­ber lieb war. Eini­ge nah­men im Ein­zel- oder Klein­grup­pen­un­ter­richt die Hil­fe unse­rer Leh­rer in Anspruch, um an der Tech­nik zu fei­len. Am Ende des Tages mach­ten eini­ge von uns noch einen kur­zen Zwi­schen­stopp im nahe­lie­gen­den SPAR-Markt, um Ver­pfle­gung und Vanil­la-Coke (Can) ein­zu­kau­fen, bevor es wie­der zur Schwa­be­hüt­te ging (Der Weg war, dar­auf sei noch­mal hin­ge­wie­sen, sehr steil und kräf­te­zeh­rend) Nach­dem wir alle gemein­sa­men unser Abend­brot geges­sen hat­ten, ent­schie­den sich Herr Hagen-Peters und Frau Len­ge als Tages­ab­schluss ein Grup­pen­spiel zu spie­len. Der Titel des Spiels „The­ra­pie“ war Pro­gramm und so wur­den durch den fast-über­haupt-nicht-begriffs­stut­zi­gen The­ra­peu­ten Simon die dun­kels­ten Geheim­nis­se ans Tages­licht beför­dert und Trä­nen gelacht (Wer hät­te schon gewusst, dass Pa… — egaaal).

 

Neu­er Tag — neue Pischten 

Das war unser heu­ti­ges Mot­to, denn für uns ging es zum Ski­ge­biet „Ifen“. Der Ifen ist ein 2230m hoher Berg mit einem wun­der­schö­nen Land­schafts­bild und einem super Aus­blick, der uns alle fas­zi­nier­te. Bevor wir jedoch beim Ifen anka­men, sind wir zunächst erst ein­mal wie­der über die Heu­berg-Are­na zur Par­senn-Kom­bi­bahn über­ge­setzt — natür­lich mit unse­ren Ski­ern- und von dort aus mit einem Pen­del­bus wei­ter zum Ifen gefah­ren. Dort ange­kom­men wur­de eini­gen schon etwas mul­mig bei dem Gedan­ken, die­sen gro­ßen Berg ein­fach so her­un­ter­zu­fah­ren. Aber, man höre und stau­ne, am Ende  haben es alle gemeis­tert. Der ein oder ande­re Sturz blieb zwar nicht aus, aber das hin­der­te nie­man­den von uns dar­an wei­ter­zu­fah­ren, denn die­ses Ski­ge­biet war so abwechs­lungs­reich und es hat super viel Spaß gemacht hier zu fah­ren. Bis zur Mit­tags­pau­se, die wir in einem wun­der­schö­nen Restau­rant direkt auf dem Ifen ver­brach­ten, sind wir alle gemein­sam gefah­ren. Haben uns danach aber wie­der auf­ge­teilt und hat­ten erneut vie­le Frei­hei­ten. Die etwas bes­se­ren Ski­fah­rer unter uns sind, wäh­rend sich der größ­te Teil der Klas­se mit Frau Len­ge auf den blau­en (ein­fa­che­ren) Pis­ten befand, schon mit Herrn Hagen-Peters auf den roten Pis­ten gefahren.

 

Après-Ski

Schnel­ler als gedacht, brach auch schon unser letz­ter rich­ti­ger Ski­tag an. Bei strah­len­dem Son­nen­schein ging es wie­der zum Ski­ge­biet „Ifen“, wor­auf wir uns alle rie­sig freu­ten. Dort ange­kom­men haben unse­re Leh­rer beschlos­sen, dass wir uns den letz­ten Tag selbst gestal­ten durf­ten. Somit hat­ten wir die Mög­lich­keit, die gesam­te Zeit in eige­nen Grup­pen (mind. 4 Schü­ler) fah­ren zu kön­nen und uns unse­re Stre­cken am Ifen aus­su­chen zu kön­nen, solan­ge es die blau­en Pis­ten waren.

Die­ses Mal haben wir schon um etwas frü­her die Pis­te ver­las­sen, denn als Abschluss woll­ten wir uns dann dem wohl­be­kann­te „Après-Ski“ wid­men (natür­lich ganz ohne Alko­hol). Dass der DJ den Sound­track der Woche trotz nach­dring­li­chem Bit­ten von Erik nicht spie­len woll­te, war uns egaaaaal und tat dem Spaß kei­nen Abbruch. Nach die­sem schö­nen Abschluss gaben wir unse­re gesam­te Ski­aus­rüs­tung wie­der ab. Dabei hat­ten die meis­ten ein wei­nen­des und ein lachen­des Auge. Lachend, weil unse­re geschun­de­nen Kör­per 😉 nun Erho­lung bekom­men soll­ten. Wei­nend, weil uns der Spaß am Ski­fah­ren, da waren wir uns sicher, feh­len wird. Der Gedan­ke aber, dass es heu­te das letz­te Mal sein wür­de, den Berg zur Hüt­te hin­auf­zu­ge­hen, ließ mich den wirk­lich sehr, also extrem stei­len und super beschwer­li­chen Weg (kei­ne Über­trei­bung)  förm­lich hin­auf­flie­gen. Den letz­ten Abend ver­brach­ten wir damit, die Stu­di­en­fahrt zu reflektieren. 

 

„Egal wo du warst und wieso“

Sobald sich die Türen öff­ne­ten, lie­fen alle aus der Bahn und fie­len ihren Eltern oder ihren Freun­den in die Arme. So schön die­ser Moment auch war, bedeu­te­te er gleich­zei­tig, dass unse­re gemein­sa­me Stu­di­en­fahrt lei­der an die­sem Punkt endete.

 

Mer­ci und Ver­geilltsgott fia ois!

In die­sem Sin­ne möch­ten wir, die Klas­se 12c, uns noch ein­mal rie­sig bei unse­ren Lehr­kräf­ten Frau Len­ge und Herrn Hagen-Peters bedan­ken.  Dan­ke, dass Sie uns die­se beson­de­re Stu­di­en­fahrt ermög­licht haben und dass Sie uns trotz man­cher Lau­nen und man­cher Stur­heit immer wie­der dazu gebracht haben, nicht auf­zu­ge­ben und ein­fach weiterzumachen.

 

Ein rie­sen gro­ßes Dankeschön!!

 

 

Mar­ce­li­na Wie­ser und die Klas­se 12c